Dieses Jahr kommt das neue EU-Reifenlabel.

 

Aus aktuellen Umfragen kann man jedoch entnehmen, dass bisher die wenigsten Autofahrer schon etwas darüber gehört haben, geschweige denn wissen, was auf diesem neuen Label zu sehen ist und wie Ihnen das bei der Auswahl des richtigen Reifens helfen kann.

 

Deshalb möchten wir Ihnen einen Überblick über das neue EU-Reifenlabel verschaffen, damit Sie in der kommenden Wintersaison den optimalen Winterreifen finden.

 

Warum ein Label für Reifen?

 

Die EU hat beschlossen, dass jeder Reifen, der ab dem 1. Juli 2012 produziert wird, das neue EU-Reifenlabel haben muss. Dieses soll vor allem die Reifeneigenschaften für den Autofahrer transparenter machen. Wenn ein Reifen für den Kunden sichtbar im Verkaufsraum liegt, muss das Label entweder direkt auf den Reifen geklebt sein oder in unmittelbarer Umgebung ausliegen. Es muss dem Kunden auf jeden Fall vor dem Kauf vorgelegt werden.

 

Welches Ziel hat das Label?

 

Das Ziel dieses Labels ist die allgemeine Verbesserung der Verkehrssicherheit, Erhöhung der Energieeffizienz und die Förderung von Reifen mit geringem Abrollgeräusch.

Was wird auf dem Label gezeigt?

 

Das Label gibt Auskunft über folgende Eigenschaften:







Der Rollwiderstand ist ausschlaggebend für den Kraftstoffverbrauch. Dieser verbessert bzw. verschlechtert sich pro Klasse um ca. 0,1 Liter auf 100 km.
Beim Nassgriff ist das Prüfkriterium der Bremsweg. Dieser wird pro Klasse um ca. 6 Meter länger bzw. kürzer. Der Unterschied zwischen der besten Bewertung (A) und der schlechtesten Bewertung (G), beträgt 18 Meter. Gemessen wird hier eine Gefahrenbremsung aus einer Geschwindigkeit von 80 km/h.
Das Geräuschniveau wird in Dezibel angegeben. Hier wird die Lautstärke des Reifens gemessen, die er beim Abrollen erzeugt.

 

Was sagt das Label über einen Reifen aus und was nicht?

 

Das EU-Reifenlabel darf zunächst nicht mit dem Energielabel für Elektrogeräte gleichgestellt werden. Es ist vor allem zu beachten, dass das Reifenlabel Zielkonflikte aufweist, die es beim Energielabel nicht gibt.
Während ein Kühlschrank heute in allen Bereichen ein A oder sogar ein A+++ hat, wird es in naher Zukunft wenige Reifen geben, die bei Rollwiderstand, sowie Nassgriff ein A erreichen, da diese beiden Eigenschaften auf dem heutigen Stand der Technik einen Konflikt verursachen.

 

So kann es passieren, dass ein Reifen, der beim Rollwiderstand ein A hat, beim Bremsen auf nasser Fahrbahn sehr schlecht abschneidet. Man darf also nicht nur auf den Verbrauch achten, da dieser zu Lasten der Sicherheit gehen kann. Fakt ist, dass auf dem Label keinerlei Wintereigenschaften, wie zum Beispiel Schneegriff oder Bremsen auf Eis, zu finden sind. Winterreifen haben aus technischen Gründen höchstens ein "B"-Label.

 

Fazit:

 

Das Reifenlabel dient nur als grobe Orientierungshilfe, ersetzt aber keinesfalls die Beratung eines Reifenfachmanns.
Diese ist nach wie vor notwendig, um dem Kunden, den für seine Bedürfnisse optimalen Reifen zu präsentieren.